Tobi Reubelt, Spitzname „Pabba“, ist gelernter Industriemechatroniker und steckt mitten im Studium zum Wirtschaftsingenieur. Sein Geld verdient er sich als Werkstudent bei der jetzt-GmbH im mach-zentrum. Dort arbeitet er seit knapp zwei Jahren.
Vom Werksstudenten zum Geschäftsmann…
Tobi Reubelt und sein nachhaltiges Modelabel Treepiece
Das mach-zentrum ist ein „Maker-Space“, also eine offene Werkstatt der jetzt-GmbH. Dort werden von Erfindern, potenziellen Gründern und Bastlern eigene Ideen eigenständig umgesetzt. Unter anderem wird dort gefräst, geplottet, gedreht, geschraubt, es werden CAD-Systeme genutzt und Prototypen gebaut.
Die Arbeit im Maker-Space triggert die Geschäftsidee des Werkstudenten
Betreut wird das mach-zentrum von technischen kompetenten Ingenieuren und gut eingearbeiteten Studenten. Sie unterstützen die Erfinder und Bastler, ihre Ideen in physisch greifbare Produkte umzusetzen.
Tobi Reubelt ist einer dieser Betreuer und gewinnt durch seine Arbeit tieferen Einblick in die verschiedenen eingesetzten Produktionsverfahren und Maschinen. Besonders viel Spaß hat er an der Arbeit am Folienplotter, wo Kunden Motive auf Folie für Werbung und Produktdesign produzieren.
Tobi, wie ist es dann eigentlich zu Deiner Idee gekommen? „Ich habe ein Shirt mit einem individuellen Design, das ich mit Hilfe des Folienplotter und einer Bügelpresse produziert und dann einem Freund zum Geburtstag verschenkt. Das war quasi die Initialzündung für die Idee, meine T-Shirts im größeren Stil zu verkaufen.
Mein Kumpel fand das Geschenk toll, immer mehr Freunde und Kollegen wollten auch eins meiner Shirts und der Folienplotter im mach-zentrum lief heiß.“
Das Business Angel-Agreement mit Klaus König ermöglicht die Professionalisierung
Nach dem ersten Erfolg im Freundes- und Bekanntenkreis ist klar, dass weder ein Hobby Set-up noch die Produktionstechnologie der richtige Weg für größere Stückzahlen sind.
Ein Businessplan, eine Marke, ein Konzept, Einkaufsquellen und Möglichkeiten zur Abwicklung müssen her.
Ganz zu schweigen von einer neuen Druckmaschine, denn der bisher eingesetzte Folienplotter ist für höhere Stückzahlen zu unwirtschaftlich und auch zu wenig umweltfreundlich. Eine Investition in eine Siebdruckmaschine steht an, wenn es weitergehen soll.
Was war der Grund von Klaus König, in Tobi Reubelt zu investieren? „Ich fand die Idee von Tobi attraktiv und vielversprechend. Es macht mir außerdem Spaß, spannende Projekte mit Potenzial zu unterstützen.
Also haben wir vereinbart, dass ich Tobi mit meiner Firma als Business Angel unterstütze. Themen sind dabei z.B. Mentoring und administrative Tätigkeiten wie die Abwicklung von Zahlungen und Buchhaltung durch die jetzt-gmbH. Außerdem und ebenso wichtig – die finanzielle Unterstützung für den Einkauf von Maschinen, Material und Werkstoffen.
Die notwendige Siebdruckmaschine wird angeschafft und mit Motivation und Geschick entsteht die erste kleine Siebdruckwerkstatt. Gute Technologie- und Business-Entscheidung, denn mit Siebdruck wird flüssige Farbe präzise in die Fasern des Textils gedruckt und fixiert.
Das Kleidungsstück kann atmen, die Farben sind umweltverträglich und der Druck nutzt sich nicht ab. Und nicht zuletzt kann wirtschaftlich produziert werden.
Die Verkaufsidee: faire Produktion und 11 Bäume pro Verkauf …shoppen für die Umwelt
Treepiece stellt faire Produktion, Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Geschäftsprozesse. Die T-Shirts werden von Biobetrieben fair hergestellt und in Konstanz in der kleinen Manufaktur umweltverträglich und individuell bedruckt.
Tobi Reubelt findet: „Jeder Mensch hat es verdient gute Kleidung zu tragen. Ebenso wie jeder verdient unter fairen Bedingungen zu arbeiten und eine lebenswerte Umwelt hinterlassen zu bekommen. Deshalb pflanzen wir für jedes unserer verkauften Shirts 11 Bäume.“
Und von den T-Shirts, die mit Motiven von lokalen und regionalen Künstlern bedruckt werden, erhält der jeweilige Künstler eine faire Provision.
Der Online-Shop steht und mittlerweile gibt es schon 15 Modelle, die verschiedenen Farben gekauft werden können.
Nur mit der Marke läuft es nicht rund
Will man an Konsumenten verkaufen, ist eine unverwechselbare Marke wichtig, die man mit positiven Emotionen aufladen kann. Ursprünglich geplant ist „Pabba“, der Spitzname von Tobi. Die Marke wird recherchiert, ist jedoch möglicherweise auf Kollisionskurs mit einer ähnlich klingenden dänischen Marke.
Eine neue Marke muss her. Es entsteht die Idee zu „Treepiece“, was auch erfolgreich geschützt. werden kann.
Wie geht es weiter mit Tobi Reubelt, Treepiece und der
jetzt-gmbh?
Seitdem die Siebdruckmaschine betriebsbereit ist, werden regelmäßig T-Shirts verkauft, neue Designs entworfen und die Verkaufsmöglichkeiten optimiert.
Wird Treepiece ein großes Ding?
Wird Treepiece vom Nebenverdienst einmal zu einem richtig großen Ding? Das Geschäft läuft gut, wenn auch noch auf kleiner Flamme. Kein Wunder, denn mit Studium und Job bleibt für den Ausbau des Labels derzeit nur wenig Zeit.
Tobi Reubelt hat aber schon weitere Ideen im Kopf, wie man das Geschäft auch auf andere Produkte ausweiten kann und will sich in der Zukunft mehr Zeit für sein Label nehmen. Und möglicherweise kann Treepiece mit dem Ausbau dann sogar zur Lebensgrundlage für den künftigen Wirtschaftsingenieur werden.
Klaus König: „Ich freue mich definitiv schon jetzt auf die weiteren Erfolge von Treepiece. Aber auch auf weitere spannende Projekte und Produkte mit Zukunft in oder außerhalb des Portfolios der Marken der jetzt-GmbH“.